Nach einem meist nicht einfachen Neustart in Deutschland haben sich viele Geflüchtete in Sprachkurse oder Arbeit gestürzt – auch um zu verdrängen. Doch die nicht aufgearbeiteten psychischen Belastungen von Krieg und Verfolgung in der Heimat oder auf teilweise jahrelanger Flucht haben Nachwirkungen. Dies kann bei einigen zu innerem Rückzug oder auch zu Gewaltausbrüchen nach außen führen. Expert_innen warnen hier seit Jahren.
Die dramatischen Anschläge durch Geflüchtete in den letzten gut 15 Monaten zeigen die großen Gefahren auf, die hier der Gesellschaft drohen, wenn nicht präventiv gegengesteuert wird. Diese Gewalttaten haben dazu beigetragen, dass eine auf Migrationsabwehr ausgerichtete Stimmung entstanden ist, die von Teilen der politischen Entscheidungsträger aufgegriffen wird. Dies wiederum verstärkt Ausgrenzungserfahrungen, weiteren inneren Rückzug und teilweise Radikalisierungen bei Menschen, die selbst oder deren Eltern zu uns gekommen sind – ein Teufelskreis.
Wir wollen eine Bestandsaufnahme der Entwicklung vornehmen und nach Wegen suchen, diese Negativspirale zu durchbrechen.